Der Mobilfunkriese Vodafone und auch o2 machen es aktuell vor und ermöglichen die LTE-Nutzung für jeden ihrer Kunden unabhängig vom gewählten Tarif und ohne Aufpreis. Der neue Mobilfunkstandard hält für Nutzer von Tablet und Smartphone viele Vorteile in der alltäglichen Nutzung bereit. Doch was bedeutet LTE eigentlich im Detail und wie gelingt der reibungslose Umstieg?

Mobilfunkantennen

Was bedeutet LTE?

Die Abkürzung LTE steht für Long Term Evolution und umfasst die bereits 4te Generation der Mobilfunktechnologie, die besonders hohe Datenübertragungsraten im Mobilfunknetz ermöglicht. So können inzwischen dank des immer weiter ausgebauten LTE-Netzes Übertragungsraten von bis zu 100 MBit/s im Downstream und bis zu 50 MBit/s im Upstream erreicht werden. Zum Vergleich: Der Mobilfunkstandard der 3. Generation UMTS und HSDPA erreicht deutlich geringere Werte. UMTS erzielt 3,6 MBit/s und HSDPA 7,2 MBit/s.

Eingeführt wurde LTE in Deutschland bereits im Jahre 2010, allerdings dauert der Ausbau bis heute an, da die schnelle Übertragungstechnik stetig verbessert und erweitert wird. Eingestuft wird LTE von den Geräteherstellern als sogenannte Hardwarekategorie, wobei es sich bei der Datenübertragungsrate von bis zu 100 MBit/s um die Kategorie 3 handelt. Dann gibt es bereits Geräte in der Kategorie 6 die bis zu 300 MBit/s erreichen. Von Fachleuten wird dies auch als LTE Advanced bezeichnet.

Inzwischen wird LTE Advanced von Vodafone und der Telekom angeboten. Bei Vodafone surfen seit April 2016 alle Kunden mit einer LTE-Geschwindigkeit von bis zu 225 MBit/s, wobei die Telekom diesen Luxus nur in ausgewählten Tarifen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s anbietet. Die LTE-Entwicklung hat aber noch lange nicht ihr Ende erreicht, da laut Expertenmeinung sollen schon bald bis zu 1.000 MBit/s möglich sein sollen.

LTE Verfügbarkeit

In den Regionen wo LTE verfügbar ist, kann das schnelle Netz mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 300 MBit/s genutzt werden. Es gibt sogar Bereiche in denen LTE als Ersatz für das klassische DSL fungiert. Das ist insbesondere in Regionen der Fall, wo bislang noch kein kabelgebundenes Internet zur Verfügung stand. Diese Regionen werden auch als „Weiße Flecken“ bezeichnet.

Schon bald sollen dank LTE auch weitere mobile und komplett neuartige Zusatz-Features wie zum Beispiel mobiles Fernsehen und Streaming-Apps fürs Smartphone möglich sein. Mittlerweile sind rund 85 Prozent der Fläche von Deutschland mit dem Mobilfunkstandard der 4ten Generation ausgestattet.

Woran erkenne ich ob ich LTE bereits nutze?

Inzwischen gibt es ein paar Mobilfunkanbieter, die ihren Kunden auch ohne Aufpreis das enorm schnelle LTE einräumen. Um herauszufinden, ob man bereits LTE auf seinem Smartphone nutzt, sollte man zunächst einen Blick auf die Symbolleiste werfen. Wird dort 4G oder sogar LTE angezeigt, ist die Sache klar. Steht dort allerdings 3G handelt es sich noch um den Mobilfunkstandard der 3ten Generation. Grundsätzlich gilt auch immer zu beachten, ob das gewählte Smartphone überhaupt LTE-fähig ist, bevor man auf den neuen Standard sprich auf einen neuen LTE-Tarif umsteigt. Ältere Modelle unterstützen diese Technik in der Regel nämlich nicht.

Um herauszufinden ob das eigene Smartphone LTE-fähig ist reicht es aus unter den Einstellungen den Bereich Netzwahl/Mobilfunknetze aufzurufen. Dort wird angezeigt welcher Netztyp unterstützt wird.

Welche Vorteile bietet LTE?

In Anbetracht der Geschwindigkeitsrate von LTE werden die Vorteile von LTE schnell deutlich. Wer mit seinem Smartphone auch anspruchsvolle Multimedia-Anwendungen nutzen möchte, für den kann dieser Mobilfunkstandard die bessere Alternative sein. Zum einen surft man deutlich schneller durchs Netz und zum anderen ermöglicht LTE die reibungslose Nutzung zahlreicher Dienste wie Internetradio und das Streamen von Filmen und Serien. Das lästige Ruckeln und der langwierige Ladevorgang gehören so definitiv der Vergangenheit an. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Akku-Verbrauch. Dieser soll unter LTE geringer sein.

Hinzu kommen weitere nicht zu unterschätzende Vorteile. So unter anderem beste Mobilititäts-Eigenschaften, wodurch die schnelle Fortbewegung in Zügen zu keinen Unterbrechungen im Mobilfunknetz mehr führt. Des Weiteren punktet LTE durch seine Abwärtskompatibilität, was zu einer erhöhten Nutzerfreundlichkeit und Flexibilität führt und durch eine verbesserte Mobiltelefonie sowie niedrige Latenzzeiten, wodurch das Surfen im Netz und die Nutzung von Apps reibungsloser abläuft. Ein wichtiger Nachteil besteht allerdings darin, dass LTE noch nicht uneingeschränkt verfügbar ist. Auch die Volumenbegrenzung der Anbieter ist derzeit für einige Anwendungen noch eine Hürde, die hoffentlich in den nächsten Monaten und Jahren überwunden werden kann.

SIM Karte für Allnet Flatrates

Was benötige ich für LTE?

Wie bereits kurz erwähnt, wird zunächst ein passendes Endgerät benötigt. Dabei sollte es sich um ein LTE-fähiges Smartphone oder Tablet handeln. Mittlerweile sind alle neuen Modelle mit dem Mobilfunkstandard in Form eines LTE-Chips ausgestattet. Dann wird natürlich noch ein LTE-Tarif benötigt, der inzwischen von fast allen Mobilfunkanbietern zur Verfügung gestellt wird. Zu den größten Anbietern in diesem Segment gehören aktuell Vodafone, Telekom und 1und1, wobei es natürlich noch viele weitere Anbieter mit interessanten LTE-Tarifen gibt. Dann ist natürlich noch wichtig, dass ein LTE-Sendemast in Funkreichweite ist, was über den Verfügbarkeitscheck des gewünschten Anbieters herausgefunden werden kann. Was viele dabei vergessen und was genauso wichtig ist ist die richtige SIM-Karte. Es gibt leider ältere SIM-Karten, die den LTE-Standard nicht unterstützen. LTE-fähige SIM-Karten können bei Bedarf aber beim Mobilfunkanbieter bestellt werden.