Internet über Kabelanschluss

Mittlerweile gehört ein fester Internetanschluss in nahezu jedem Haushalt zur Grundausstattung, umso wichtiger ist es, dass der gewählte Tarif den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Dabei gibt es nicht nur Unterschiede hinsichtlich der Bandbreite und Konditionen der einzelnen Anbieter sondern auch im Bereich der Übertragungstechnik. Auf dem Vormarsch ist hier der größte Konkurrent zum klassischen DSL-Anschluss in Form von Kabelinternet. Aber was bedeutet Kabelinternet? Und welche Vorteile hält es für den Nutzer bereit?

Internet über Kabelanschluss: Was bedeutet DSL?

Um die Vorzüge und Funktionsweise von Kabelinternet verstehen zu können, muss man sich zunächst mit der Funktionsweise der klassischen DSL-Technik auseinandersetzen. Die Abkürzung DSL steht für Digital Subscriber Line, was übersetzt Teilnehmeranschlussleitung bedeutet. Das macht deutlich, dass es sich bei DSL um eine Übertragungstechnik handelt, über die Anwender einen schnellen Internetzugang beziehen. Möglich machen die schnelle Übertragungsgeschwindigkeit Kupferdrahtleitungen. Daher findet die Übertragung über eine bereits vorhandene Telefonleitung statt. Anders wie den ersten Internetzugang via 56k-Modem in den frühen Neunzigern kann beim DSL-Anschluss aber parallel zur Internetnutzung auch weiter telefoniert werden, da die Telefonleitung frei bleibt. Im Bereich DSL unterscheidet man außerdem noch zwischen den Bezeichnungen ADSL und SDSL. Beim ADSL ist die Download-Geschwindigkeit höher als die Upload-Geschwindigkeit, wobei beim SDSL beide Werte gleich hoch sind. Für den normalen Hausgebrauch wird häufiger ADSL von den zahlreichen Anbietern angeboten, da private Nutzer überwiegend Daten aus dem Internet beziehen als hochladen.

Kabelanschluss mit Kabelinternet: Worin besteht der Unterschied zum klassischen DSL-Anschluss?

Kabelinternet ist im Vergleich zu DSL noch ein noch recht neues Angebot, welches inzwischen von zahlreichen Kabelanbietern zur Verfügung gestellt wird. Im Grunde genommen ist Kabelinternet recht schnell erklärt. Der Internetzugang erfolgt hier über den Kabelanschluss über den normalerweise das Kabelfernsehen bezogen wird. Möglich macht das ein in den letzten Jahren stetig vorangegangener Umbau. So wird der Kabelanschluss zu einem wahren Multi-Talent über das Verbraucher sowohl weiterhin ihr Fernsehprogramm als auch Telefon und Internet beziehen können, wenn ein passender Kabelvertrag vorhanden ist.

Welche Vorteile bietet Internet über Kabelanschluss?

Fernbedienung

Im Bereich der Geschwindigkeit müssen Verbraucher beim Kabelinternet keinerlei Einschränkungen befürchten, ganz im Gegenteil teilweise ermöglicht Kabelinternet sogar Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 200 MBit/s. Das kann natürlich je nach Anbieter und Region variieren. Ein großer Vorteil besteht auch in den zahlreichen Zusatz-Optionen, die meistens mit einem Kabelinternet-Tarif einhergehen, da diese Technik viele Features zulässt. So bieten viele Kabelanbieter zusätzlich zum Kabelinternet-Tarif spezielle Senderpakete mit HD-Fernsehen und Bezahl-Sendern an. Dann werden auch häufig zum gewählten Tarif Vergünstigungen beim Mobilfunktarif angeboten. So können Kunden bei Bedarf eine oder mehrere SIM-Karten ordern, die gegen einen geringen Aufpreis oder sogar kostenlos genutzt werden können. Zu diesen kostenlosen Leistungen zählen dann zum Beispiel eine Internet-Flatrate und kostenlose Gespräche zu anderen Kunden vom jeweiligen Anbieter. Ein weiterer Vorteil vom Kabelinternet besteht in der unkomplizierten Anwendung und Handhabung. Schließlich benötigt man so nur einen Anbieter und alle Multimedia-Bereiche sind abgedeckt. Nicht zu vergessen ist dabei natürlich die Kostenersparnis, als wenn alle Bereiche von verschiedenen Anbietern bezogen werden.

Welche Voraussetzungen müssen für Kabelinternet erfüllt sein?

Koaxialkabel

Koaxialkabel

Um in den Genuss von Kabelinternet kommen zu können, müssen allerdings ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. In den letzten Jahren wurden in Deutschland umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Kabel-Infrastruktur durchgeführt. Die für die Übertragung vom Kabelfernsehen zuständigen Koaxialkabel wurden bei diesen Maßnahmen durch sogenannte Lichtwellenleiter ersetzt. Diese sorgen für mehr Kanäle und eine größere Bandbreite, so dass gleich mehrere Dienste über den Kabelanschluss bezogen werden können und zwar Internet, Fernsehen und Telefon. Mittlerweile ist das modernisierte Kabelnetz in Millionen von Haushalten in Deutschland angeschlossen. Aufgerüstet werden muss für den Empfang auch das Hausnetz in Form von neuen Antennen-Dosen und -Verstärkern. Das wird aber alles von einem Techniker des Kabelanbieters durchgeführt. Ungefähr 60 Prozent der Haushalte in Deutschland sind schon dementsprechend aufgerüstet. Der Ausbau ist natürlich noch nicht abgeschlossen, so dass schon bald alle Haushalte in den Genuss von Kabelinternet kommen können. Ob ein Tarif in der eigenen Region schon möglich ist, kann praktisch über einen Verfügbarkeitscheck herausgefunden werden. Dieser wird von den jeweiligen Kabelanbietern angeboten und vor Vertragsabschluss automatisch ausgeführt.

Welche Kabelanbieter bieten Kabelinternet an?

Zu den bekanntesten Kabelanbietern, die auch gleichzeitig Kabelinternet anbieten, gehören unter anderem Vodafone Kabel Deutschland, Tele Columbus und Unitymedia. Diese Anbieter teilen sich die Versorgungsgebiete untereinander auf. Welcher Kabelanbieter für den jeweiligen Wohnort zur Verfügung steht, erfahren Verbraucher in der Regel auf der Webseite des jeweiligen Anbieters und zwar über einen Verfügbarkeitscheck. Grundsätzlich handelt es sich bei den angebotenen Tarifen, unabhängig davon um welchen Anbieter es sich explizit handelt, um Komplettpakete. Diese beinhalten dann neben Kabelfernsehen auch direkt einen Telefon- und Internetanschluss. Der große Vorteil besteht hier darin, dass Komplettpakete natürlich deutlich günstiger sind, als wenn alle Bereiche von separaten Anbietern zur Verfügung gestellt werden.

Wie schnell ist Kabelinternet?

Kabelmodem

Kabelmodem

Kabelinternet steht in seiner Schnelligkeit dem klassischen DSL-Anschluss in Nichts nach. Wie bereits kurz erwähnt können mit einem Kabelinternet-Anschluss Übertragungsraten von bis zu 200 MBit/s realisiert werden. Möglich macht die schnelle Übertragungsrate der Übertragungsstandard mit der Bezeichnung DOCSIS 3.0, wobei dieser sogar theoretisch bis zu 400 MBit/s erreichen kann. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen DSL-Anschluss mit bis zu 50 MBit/s ist das natürlich ein enormer Geschwindigkeitsanstieg. Einen kleinen Nachteil weist Kabelinternet jedoch auf: Fernseher, Kabelmodem und Telefon von benachbarten Teilnehmern greifen auf die begrenzte Bandbreite vom Kabel zu. Daher wird es auch als Shared-Medium bezeichnet. Zu Stoßzeiten wenn besonders viele Nutzer im Netz unterwegs sind, kann es daher zu Engpässen bei der Übertragung kommen, was wiederum dazu führt, dass sich die Internet-Geschwindigkeit reduziert. Dies ist aber eher selten der Fall.

Worauf beim Umstieg auf Kabelinternet achten?

Eigentlich gibt es beim Umstieg auf Internet via Kabelanschluss nicht viel zu beachten Wichtig ist natürlich, dass bereits die Multimedia-Antennendose mit drei anstelle von zwei Buchsen vorhanden ist. Dann muss man sich nur noch auf die Suche nach einem geeigneten Anbieter machen und einen Wechsel durchführen. Hier sollten unbedingt gründlich die Preise und Konditionen der einzelnen Anbieter miteinander verglichen werden, da es auch hier große Unterschiede gibt. Angeschlossen wird an die Antennendose dann ähnlich wie beim DSL-Anschluss ein Router bzw. Modem, am dem PC und Telefone angeschlossen werden. Meist funktioniert dies sogar drahtlos.